So sehr ich mein MFT-System liebe, bin ich natürlich trotzdem neugierig wie sich meine Ausrüstung im Vergleich zu den Mitbewerbern schlägt. Deshalb habe ich beispielsweise letztes Jahr meine OM-D E-M1 gegen eine Nikon D810 antreten lassen und ein paar absurde Tests ausgeführt. Für meinen heutigen Test habe ich mir eine Sony a7RII besorgt und gegen meine Pen-F in Stellung gebracht.
Anders als die E-M1 löst die Pen-F mit 20MP auf und erlaubt durch Sensor-Shifting Auflösungen von 50MP bzw. 80MP. Zwar ist Sensor-Shifting bislang nur mit Stativ und bewegungslosen Motiven einsetzbar aber die Qualität von Linsen kann man damit dennoch recht gut prüfen, weshalb ich vor Kurzem alle meine Linsen einer Test unterzog.
An der a7RII kam das FE 50mm ƒ1.8 zum Einsatz, bei der Pen-F das 12–40mm ƒ2.8. Damit habe ich mit Stativ und Selbstauslöser meinen üblichen Text-Chart mit verschiedenen Blendeneinstellungen abfotografiert.
Die obere der drei Aufnahmen zeigt jeweils das Ergebnis der Sony (JPEG-Aufnahme), in der Mitte Pen-F bei 50MP (JPEG-Aufnahme) und unten Pen-F bei 80MP (RAW-Aufnahme).
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Blende ƒ1.8: Da es bei Olympus’ 12–40mm erst bei ƒ2.8 losgeht keine Vergleichsbilder der Pen-F. Der Vollständigkeit halber möchte ich das Resultat der Sony trotzdem zeigen. Überrascht hat mich, dass das doch ziemlich preiswerte Sony 50er bereits bei Offenblende kaum etwas zu wünschen übrig lässt. |
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Blende ƒ2.8: Die Pen-F holt mit dem 12–40mm ƒ2.8 sichtbar mehr aus der Aufnahme heraus. Ob der Unterschied in der Praxis relevant wäre scheint mir aber fraglich. Sehr wahrscheinlich hätte eines von Sonys Top-Objektiven mehr als das preiswerte 50mm ƒ1.8 aus der Aufnahme herausgeholt, aber ich musste hier mit dem arbeiten was ich zur Verfügung gestellt bekommen habe. |
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Blende ƒ4.0: Kaum ein Unterschied zu den Aufnahmen mit ƒ2.8. Beide Objektive scheinen bereits bei offener Blende eine sehr gute Schärfe zu erreichen. Der Unterschied der Helligkeit und des Weißabgleichs rührt daher, dass ich mit Tageslicht aufgenommen habe und ziehende Wolken für wechselnde Lichtverhältnisse sorgten. |
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Blende ƒ5.6: Das Sony scheint noch immer genauso scharf wie bei ƒ4, was auch kaum anders zu erwarten ist. Bei den Olympus-Aufnahmen hingegen scheint sich bei ƒ5.6 bei diesen großen Auflösungen bereits die Beugungsunschärfe etwas bemerkbar zu machen. Es zeigt, dass die Möglichkeiten MFT-Sesnoren mit Auflösung aufzupumpen begrenzt sind. |
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Blende ƒ8.0: Bei Sony ist die Detailschärfe noch ziemlich auf Augenhöhe mit den Aufnahmen bei größerer Blenderöffnung. Bei der Pen hingegen zeigt sich, dass die Linien jenseits der 8er Markierung kaum mehr, jenseits der 9er gar nicht mehr zu unterscheiden sind. Der Grund dafür dürfte die Beugungsunschärfe sein. Das erklärt auch weshalb Olympus die Blendeneinstellung bei hochauflösenden Aufnahmen bei ƒ8 abriegelt. |
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Der Vollständigkeit halber noch die Ergebnisse der Sony bei ƒ11, ƒ16 und ƒ22. Bei ƒ11 (oben) kündigt sich an, was bei der Pen bereits bei ƒ5.6 zu sehen ist: Beugungsunschärfe trübt das Schärferesultat bereits ein bisschen. Bei einer so hohen Auflösung wie 42MP erreicht man halt auch mit Kleinbild die Grenzen früher als man das mit 16MP oder 24MP erwarten darf. Mittelformatkameras dürften hier noch keine Schwächen zeigen – aber das heißt jetzt Fahrräder mit Rennmaschinen zu vergleichen. Bei ƒ16 taucht das Resultat unter die Pen bei ƒ8, was mich überrascht, was allerdings auch daran liegen könnte, dass ich mein bestes Olympus-Zoom gegen einer preiswerte Sony Festbrennweite antreten ließ. Die untere Abbildung verdeutlicht, dass die Ergebnisse mit ƒ22 bei Vollformat auch nicht besser sind als bei einem vergleichbaren Wert von ƒ11 bei MFT. |
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